Das ist gar nicht mal so utopisch …

Posted on Mai 24, 2024 by Manuela

Utopische Berufe

Gesammelte Ideen für utopische Berufe; Foto: Manuela Wehrle

… war mein erster Gedanke, als ich neulich einen Workshop mit Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen im Gewerbegebiet Frankfurt-Nieder-Eschbach moderierte und zur Einstimmung folgende Übung mit ihnen durchführte: Ich bat sie zu überlegen, welche Kompetenzen, Fähigkeiten, Berufe wir in der Zukunft brauchen, die vielleicht erst auch noch erfunden werden müssen, damit ihr Unternehmen und die Wirtschaft an ihrem am Standort auf Erfolgskurs bleiben. Ich ermunterte sie, zu träumen, zu utopisieren. Innerhalb weniger Minuten kam dann eine ganze Reihe von Ideen zusammen (siehe Foto), hier ein paar ausgewählte Beispiele:

– Psychofachkraft für Metalltechnik
– Wirtschaftstherapeut
– Fresh-Agent
– KI-Detektiv und KI-Betreuer*in
– Trinkwasser-Broker
– Ressourcen-Optimierer
– Lebenszyklus-Steuerer

Das fand ich sehr spannend! Und teilweise gar nicht so utopisch. Denn man könnte vermutlich durch eine Kombination verschiedener Kompetenzen und Fähigkeiten in absehbarer Zeit entsprechende (Aus-)Bildungsgänge bzw. Kurse kreieren. Zumal branchen- und fachübergreifendes Denken und Handeln ja schon heute als Erfolgsfaktor gilt.

Mit dem Thema Utopien habe ich mich übrigens kürzlich in einem zweitägigen Workshop mit dem Titel „Inspire the Future“ sehr intensiv befasst. Der von Reinventing Society angebotene Workshop richtet sich an Interessierte, die lernen möchten, wie man utopische Visionen entwickelt und diese wirkungsvoll für eine regenerative Zukunft einsetzen kann.

In dem Workshop bin ich auf viele ähnlich Gesinnte getroffen: Menschen, die die Kraft von positiven Visionen nutzen möchten, um eine bessere Zukunft zu schaffen. Anlässe hierfür gibt es derzeit ja nicht zu wenige … In dem Workshop haben wir ganz vielfältige Methoden und Ansätze kennengelernt, beispielhaft möchte ich folgende nennen:

-> Gängige Narrative und Glaubenssätze finden und sich bewusst machen
-> Utopisches Aufladen von Gegenständen – hierzu teilten wir uns auf in kleine Grüppchen, suchten uns bei einem Gang durch’s Viertel einen Gegenstand (meine Gruppe: ein Verkehrsschild „30“) und dachten uns utopische Gedankenbilder aus, was stattdessen dort zukünftig einmal sein könnte
-> Eine utopische Insel bauen, damit im übertragenen Sinne eine Gesellschaftsutopie formulieren und eine Sprachnachricht aufnehmen, in der ich einem Freund von dieser „Insel“ erzähle
-> Anschauliches Bewegungsspiel zu systemischen Hebeln und Abhängigkeiten

Constanze und Sebastian, die den Workshop leiteten, schafften es wunderbar, uns Workshopteilnehmende ins Arbeiten zu bringen. Am Ende des zweiten Workshoptags hatte jede und jeder von uns ein Vorhaben für ein schönes Morgen aus utopischer Perspektive entwickelt. Irgendwann erzähle ich hier sicherlich einmal von meinem Vorhaben. Bevor ich dieses verwirkliche, glaube ich, dass es schon die erste ausgebildete Psychofachkraft für Metalltechnik geben kann!

Hier ein paar weiterführende Infos:

Reinventing Society: https://www.realutopien.de/

Gewerbegebiet Nieder-Eschbach in Frankfurt am Main: https://nord.standort-frankfurt.net/

Wirtschaftsförderung Frankfurt: https://www.frankfurt-business.net/

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